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Teleskopführungen mit Rollen: Eigenschaften und Einsatzgebiete

Teleskopführungen

Teleskopführungen mit Rollen: Eigenschaften und Einsatzgebiete

30 Mär, 2021

Art des Auszugs, Abmessungen, geringe Durchbiegung, hohe Tragfähigkeit, Stoß- und Vibrationsfestigkeit: Dies sind oft die ersten Kriterien, die Konstrukteure bei der Auswahl einer Teleskopführung für ihre Anwendungen leiten. In manchen Fällen lohnt es sich jedoch, zuerst eine andere Frage zu stellen – und zwar die nach der Art der Wälzkörper.

Teleskopführungen aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium werden in zahlreichen Bereichen eingesetzt – von der Intralogistik- und Verpackungsautomation über Anwendungen in Schienenfahrzeugen, Flugzeugen und Sonderfahrzeugen bis hin zur Lebensmittel- und Getränkeindustrie und Verkaufsautomaten.

In der Regel werden sie nach der Art ihres Auszugs klassifiziert:

  • Teilauszug, wenn der Hub weniger als 100% der geschlossenen Länge der Führung beträgt und das Teleskop aus 2 Profilen besteht.
  • Vollauszug, wenn der Hub zwischen 100% und 130% der geschlossenen Länge der Führung beträgt und das Teleskop aus 3 Profilen besteht.
  • Überauszug, wenn der Hub mindestens 150% der geschlossenen Länge der Führung beträgt und die Führung aus 4 oder mehr Profilen besteht.

Wann sollte eine Teleskopführung mit Rollen gewählt werden?

In den meisten Fällen werden als Wälzkörper Kugeln genutzt. Doch nicht immer ist das die beste Wahl.

So gibt es bestimmte Anwendungen, in denen die spezifischen Eigenschaften von Rollen entscheidende Vorteile bringen können. 

„Über welche Art von Wälzkörper sollte die eingesetzte Teleskopführung verfügen?“ – das sollten sich Konstrukteure vor allem in folgenden Fällen fragen:

Industrieautomation

Teleskopführungen mit Rollen bieten eine hohe Dynamik und sind für variable Hübe geeignet. Darüber hinaus können sie – wie auch kugelgeführte Systeme – in Anwendungen mit hohen Zyklenzahlen und hohen Tragzahlen eingesetzt werden. Damit sind sie wie geschaffen für die Industrieautomation.

Ein konkretes Anwendungsbeispiel können Abfüll- und Etikettiermaschinen sein.

Zum Aufbringen der Etiketten auf die Flaschen sind sowohl hohe Geschwindigkeiten gefragt als auch die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Reichweiten einzustellen.

Vertikale Bewegungen

Dank der Bauweise sind Teleskopführungen mit Rollen, im Gegensatz zu kugelkäfiggeführten Systemen, auch für vertikale Hübe eine ideale Lösung.

Die Einsatzmöglichkeiten hierbei sind sehr vielfältig. Sie reichen von der industriellen Produktion bis hin zu Operationssälen und umfassen damit quasi alle Anwendungen, in denen eine vertikale Teleskopbewegung erforderlich ist.

Ungenauigkeiten der Montageflächen

Lassen sich zwei Teleskopschienen aufgrund der Beschaffenheit der Montageoberflächen nicht optimal parallel bzw. vertikal zueinander ausrichten, kann die Steifigkeit von kugelgelagerten Teleskopen Verspannungen verursachen – auch dann, wenn keine besonderen Anforderungen an die Präzision der Anwendung gestellt werden.

Teleskopführungen mit Rollen dagegen können sowohl Fehler in Bezug auf die vertikale Ausrichtung von bis zu 2° ausgleichen als auch Parallelitätsfehler zwischen den Schienen von bis zu 3 mm.

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