Linearführungen: Geschwindigkeit oder Beschleunigung?

Konstrukteure von Automatisierungssystemen konzentrieren sich oft nur auf die Geschwindigkeit. Obwohl dies zweifellos ein wichtiger Parameter ist, ist er nicht so entscheidend wie viele denken. Tatsächlich kommt es vielmehr auf die Beschleunigung an!

Die Geschwindigkeit spielt vor allem eine Rolle bei der Bestimmung der Lebensdauer einer Linearführung: Wird nämlich beim Bewegen einer Last die zulässige Geschwindigkeit überschritten, kann dies zu einem vorzeitigen Verschleiß der Linearführung führen.

Und verfährt die Linearführung aufgrund eines fehlerhaften Befehls der Steuerung zu schnell, kann sie sogar brechen.

Zu hohe Geschwindigkeiten oder Beschleunigungen können außerdem die Endkappen von Linearführungen mit Kugelumlauf beschädigen oder die Wälzlager blockieren. 

Linearführungen: Viele Parameter im Blick

In gut konzipierten Systemen kommt das selten vor.

Die maximale Geschwindigkeit einer Linearführung ist bei modernen Anwendungen auch selten der limitierende Faktor.

Linearführungen verkraften problemlos Geschwindigkeiten von 3 m/s, während leistungsstärkere Modelle Geschwindigkeiten von 5 m/s sicher erreichen können.

Einige sind sogar für Geschwindigkeiten bis 9 m/s ausgelegt.

Für die meisten Automatisierungsanwendungen sind die benötigten Geschwindigkeiten deutlich geringer als 5 m/s. 

Wenn man bedenkt, dass moderne Linearführungen komfortable Geschwindigkeitsmargen haben und extrem hohe Geschwindigkeiten selten gefragt sind: Warum wird dann so viel Wert auf Geschwindigkeitsangaben gelegt?

Fakt ist, dass die maximale Geschwindigkeit allein nicht viel über das Produkt aussagt.

Erst im Zusammenhang mit der Beschleunigung und dem gesamten Bewegungsprofil betrachtet, wird sie zu einer wichtigen Information. 

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